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Nein, man trifft nicht auf die Stele, wenn man die Hauptwege des Friedhofs entlanggeht. Eher zufällig findet man sie, wenn man sich zum Gräberfeld für Kinder bzw. in die Ecke des Friedhofs an der Kirchenmauer begibt.
Ein Ort der Trauer und des Erinnerns an werdendes Leben, das schon während der Schwangerschaft zu Ende ging. Ein kurzes Leben, das die Eltern mit froher Hoffnung erfüllt hat, Hoffnung, die sich in Trauer verwandelt hat.
Im Jahr 2002 haben Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand in Gesprächen mit dem Presbyterium der Evangelischen Gemeinde und der Leitung des Marienkrankenhauses in Borghorst erkannt, dass der Umgang mit Fehlgeburten und totgeborenen Kindern neu bedacht werden soll. Im Hinblick auf das Reden und Denken, dass der Mensch von Anfang an Mensch ist und ihm von Anfang an menschliche Würde zukommt, sollte ein Platz geschaffen werden, der eine würdevolle Bestattung ermöglicht und, der für Eltern ein Ort der Trauer und der Erinnerung sein kann.
So wurde auf unserem katholischen Friedhof eine etwas zurückliegende Ecke ausgewählt, dort wo bereits Kinder beigesetzt wurden, und entsprechend gestaltet. Eine Stele sollte den Ort kennzeichnen. Margret Sandmann schuf eine Skulptur, die die Beziehung zwischen dem Werden und Wachsen des Kindes und seinen Eltern in den Blick rückt. Übrigens: Die Skulptur ist drehbar und ermöglicht so die besondere Dynamik dieser Beziehung handelnd zu begreifen.
Eine Bank lädt ein, sich an diesem Platz auszuruhen, sich des Lebens und des frühen Todes der totgeborenen Kinder und der Fehlgeburten zu erinnern, zu trauern und vielleicht der Hoffnung auf ein ewiges Leben Raum zu geben. Damit dies in Ruhe und möglichst ohne Störungen geschehen kann, wurde dieser zurückliegende Ort ausgewählt, den man suchen muss, wenn man ihn aufsuchen will.