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Das heutige Wohngebiet Breul war ehemals ein ca. 50 Morgen großer Wald, der zum Besitz des Stiftes gehörte. Die Bezeichnung kommt vom altgermanischen Wort ãbroilÒ, was sowohl Wald-, Feuchtgebiet heißen kann als auch heiliger Hain.
In diesem Stiftswäldchen ließ die Äbtissin Antonette Isabella Josina von Nagel zu Vornholz (1736-59) aus ihren eigenen Mitteln wohl gegen Ende der 40er Jahre des 18. Jahrhunderts eine Kapelle bauen. Sie bot den Stiftsdamen Anlass zu Spaziergang und besinnlicher Rast. Aloysius von Gonzaga, der besonders von den Jesuiten wegen seiner Keuschheit und Sanftmut als Vorbild für die Jugend verehrt wurde, ist der Patron der Kapelle, die das einzige Gebäude in Borghorst ist, das noch vom Stift erhalten ist.
Sie hat die Form eines regelmäßigen Achtecks, jede Seite ist 2,60 m lang. Die vier großen, kreuzförmig angeordneten Fenster geben dem Innenraum sehr helles Licht. Über dem nach Süden gerichtete Eingang steht in einer Rundnische die Figur des hl. Aloysius.
Das Dach ist wie die Haube einer holländischen Windmühle geformt. Kurz unterhalb der Kappe sind, über den fensterlosen Wänden, vier Luken angebracht, die die Fläche nochmals auflockern. Die Dachspitze schmückt eine Kupferkugel mit einem Strahlenkranz. Da nicht nur die äußere Form der Haube, sondern auch die ganze Konstruktion und Ausführung des Dachstuhls dem einer holländischen Windmühle entspricht, besteht wohl zu Recht die Vermutung, dass hier wirklich ein holländischer Mühlenbauer am Werk war. Die Glocke jedenfalls wurden von einem Holländer angefertigt.
Die Innenwände sind bis zur blau gestrichenen Decke hinauf mit weißen und blaugemusterten Haarlinger Fliesen gekachelt, die mit Fruchtgehängen und stilisierten Rosetten im Stil des Rokoko bemalt sind.
Heiter und zierlich wirkt der Altar. Auf einem lorbeerbekränzten Schild in der Mitte der Mensa finden sich die Buchstaben AOI, das Kürzel des Manien Alois. Auf dem unteren Teil des Altaraufsatzes sind auf Metall die drei Heiligen Aloysius, Ignatius und Xaverius abgebildet. Um die Bilder herum sind kleine, mit Pailletten bestickte Reliquienkissen befestigt.
Im oberen Teil sind um die etwas größere Figur des hl. Johannes Nepomuk herum, auf winzigen Konsolen stehend, kleine Alabasterskulpturen der Gottesmutter und der zwölf Apostel angebracht. Es sind maßstabsgetreue Nachbildungen der Originalfiguren, die seit 1981 im Tresor der Nikomedeskirche untergebracht sind.